Wer ist eine Fachfrau / ein Fachmann Gesundheit (FaGe)?
Die FaGe ist eine auf Bundesebene anerkannte Gesundheitsfachperson, die in verschiedenen pflegerischen und sozialen Einrichtungen arbeitet: Spitäler, Kliniken, Alters- und Pflegeheime, Spitex-Dienste, spezialisierte Zentren. Es handelt sich nicht um eine Hilfskraft, sondern um einen eigenständigen Beruf mit klar definierten Aufgaben, Verantwortung und einer umfassenden Ausbildung.
FaGe übernehmen zentrale Aufgaben im Pflegeprozess: Körperpflege, Mobilisation, klinische Überwachung, Teamkommunikation sowie emotionale und praktische Unterstützung. Sie sind aktiv an medizinisch-technischen Handlungen beteiligt.
Eine fundierte dreijährige Ausbildung
Die EFZ-Ausbildung zur FaGe dauert drei Jahre und gliedert sich in drei Bereiche:
- Betriebliche Ausbildung: praktisches Lernen im Pflegealltag direkt in einer Institution.
- Berufsschule: Unterricht in Anatomie, Physiologie, Hygiene, Pharmakologie, Ethik, Kommunikation, öffentliche Gesundheit, Allgemeinbildung.
- Überbetriebliche Kurse (üK): intensive Praxismodule unter fachkundiger Leitung.
Es werden acht Kompetenzbereiche entwickelt: Kundenorientierung, Pflege und Betreuung, Notfallsituationen, medizinisch-technische Handlungen, Hygiene und Prävention, Alltagsorganisation, Hauswirtschaft, Logistik und Administration.
Was macht eine FaGe konkret?
Sie:
- unterstützt bei Körperpflege, Ernährung, Mobilität, Ausscheidung ;
- misst Vitalzeichen, nimmt Blut ab, verabreicht Medikamente nach Vorgabe ;
- begleitet in komplexen Situationen wie Sterbebegleitung oder chronischen Erkrankungen ;
- dokumentiert Pflegeprozesse, verwaltet Materialien, arbeitet im Team.
Dieser Beruf verbindet Fachlichkeit, Verantwortung, Beobachtung und soziale Kompetenz.
Voraussetzungen und persönliche Stärken
Notwendig sind:
- technisches Verständnis und soziale Sensibilität ;
- Teamfähigkeit, klare Kommunikation und Zuverlässigkeit ;
- emotionale Belastbarkeit und körperliche Fitness ;
- Respekt vor Diversität und Professionalität im Umgang mit Menschen.
Berufliche Perspektiven
Mit dem EFZ als FaGe ist man in vielen Gesundheitseinrichtungen sofort arbeitsfähig. Der Beruf ist stark nachgefragt und bietet gute Arbeitsmarktaussichten. Zudem ist er eine ideale Grundlage für Weiterbildungen:
- Pflegefachfrau / Pflegefachmann HF / FH,
- Spezialisierungen (Geriatrie, Pädiatrie, Psychiatrie, Palliative Care),
- Weiterbildungen in sozialen oder pädagogischen Bereichen.
Für wen ist die Ausbildung geeignet?
- Wer später Pflegefachperson werden möchte, profitiert stark vom FaGe-Abschluss – besonders im ersten Jahr der HF-/FH-Ausbildung.
- Wer zuvor AGB (Assistentin Gesundheit und Betreuung) war, hat viele Grundlagen bereits erworben – ein echter Vorteil.
Anspruchsvoll, aber machbar
Die FaGe-Ausbildung ist nicht akademisch schwer – aber intensiv und herausfordernd. Sie erfordert Ausdauer, Konzentration, Reflexionsfähigkeit und Offenheit. Es geht nicht nur um Theorie – sondern darum, im echten Pflegealltag kompetent präsent zu sein.
Pflege verlangt Fachwissen, aber auch Menschlichkeit und Beobachtungsgabe. Wer das mitbringt, findet in der FaGe-Ausbildung eine konkrete, anerkannte und zukunftsfähige Perspektive.