Wer ist eine Fachfrau / ein Fachmann Betreuung (FaBe)?
Die Fachfrau / der Fachmann Betreuung (FaBe) mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) ist eine Fachperson, die in drei Fachrichtungen arbeitet – mit einer gemeinsamen Kompetenzbasis: Kinder, Menschen mit Beeinträchtigungen und ältere Menschen.
FaBe arbeiten in Kitas, heilpädagogischen Einrichtungen, Alterszentren, sozialmedizinischen Institutionen oder betreuten Wohngruppen – stationär oder ambulant.
Sie begleiten Menschen im Alltag, fördern Selbstständigkeit, Teilhabe und Lebensqualität und schaffen vertrauensvolle, aktivierende und respektvolle Beziehungen. Der Mensch steht im Mittelpunkt.
Eine fundierte und praxisnahe Ausbildung
Die FaBe-Ausbildung dauert drei Jahre und folgt dem typischen dualen Modell: Berufsfachschule, praktische Ausbildung im Betrieb und überbetriebliche Kurse.
1. Ausbildung im Betrieb
Die Lernenden arbeiten in einer Institution, die zur gewählten Fachrichtung passt, und erwerben dort praktische Kompetenzen im realen Arbeitsalltag.
2. Berufsfachschule
Die schulische Ausbildung umfasst sechs Lernbereiche: Alltagsbegleitung, Selbstbestimmung & Partizipation, Teamarbeit, spezifische Begleitsituationen, Lebensqualität, überfachliche Kompetenzen. Dazu kommen Allgemeinbildung und Sport.
3. Überbetriebliche Kurse (üK)
Intensive Praxistage mit fachlicher Begleitung – sie dienen der Vertiefung praktischer Fähigkeiten und der Vorbereitung auf das Qualifikationsverfahren.
Fachspezifische Inhalte:
- Kinder: kindliche Entwicklung, pädagogische Angebote, Pflege und Förderung in den ersten Lebensjahren.
- Menschen mit Beeinträchtigung: Begleitung zu mehr Selbstständigkeit, Inklusion, Kommunikationsförderung.
- Senior:innen: Alltagsstrukturierung, pflegerische Unterstützung, Begleitung in der letzten Lebensphase.
Was macht eine FaBe in der Praxis?
Je nach Fachrichtung unterschiedlich, aber häufige Aufgaben sind:
- den Alltag der begleiteten Personen strukturieren und gestalten,
- Unterstützung bei Körperpflege, Ernährung und Mobilität,
- Beobachten und Dokumentieren von Bedürfnissen und Entwicklungen,
- sichere und förderliche Umgebungen schaffen,
- Zusammenarbeit mit dem Team, Angehörigen und Fachpersonen,
- Kommunikation und soziale Teilhabe stärken,
- schwierige Situationen sensibel und achtsam begleiten.
Der Beziehungsaufbau steht im Mittelpunkt: FaBe hören zu, beobachten, handeln situationsgerecht und einfühlsam – stets orientiert an der betreuten Person.
Voraussetzungen und persönliche Stärken
Wichtig sind:
- Beobachtungsgabe und aktives Zuhören,
- emotionale Stabilität und Verantwortungsbewusstsein,
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit,
- Teamfähigkeit und klare Kommunikation,
- Respekt und Offenheit gegenüber Vielfalt.
Der Beruf ist vielseitig, manchmal anstrengend – aber zutiefst bereichernd für Menschen mit Herz und Engagement.
Berufliche Perspektiven
Mit dem EFZ als FaBe kannst du in zahlreichen Bereichen arbeiten – mit sicheren Arbeitsplätzen und Entwicklungsmöglichkeiten. Du kannst dich weiterbilden, z. B. zu:
- Kindererzieher:in HF,
- Fachperson Gesundheit (FaGe),
- Studiengänge an Höheren Fachschulen oder Fachhochschulen (Sozialpädagogik, Gesundheit etc.),
- Spezialisierungen in Bereichen wie Inklusion, Animation, Sozialpädagogik.
Für wen ist diese Ausbildung geeignet?
Diese Ausbildung ist ideal für Menschen, die:
- praktisch arbeiten, aber auch reflektieren wollen,
- echte Bildungs- und Betreuungsbeziehungen aufbauen möchten,
- von komplexen Alltagssituationen lernen wollen – nicht aus Büchern.
Die Ausbildung ist nicht theoretisch schwer – aber fordernd. Sie verlangt Präsenz, Motivation, Kontinuität und persönliche Entwicklung.
Man lernt durch Erfahrung – und wächst daran. Für jene, die bereit sind, ist dies eine der menschlichsten und bedeutendsten Ausbildungen im sozialen Bereich der Schweiz.