29 Mag 2025, Gio

Tipps zur Berechnung von Medikamentendosierungen

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Warum ist das wichtig?

Eine genaue Dosierungsberechnung bedeutet, dem Patienten die richtige Menge an Wirkstoff korrekt und fehlerfrei zu verabreichen. Es ist keine Fähigkeit, die nur Mathematikprofis vorbehalten ist, sondern eine gemeinsame Verantwortung aller Gesundheitsberufe. Mit der richtigen Methode wird es zur sicheren Routine.

Methode 1: Das klassische Verhältnis

Wann anwenden?

Wenn du ein flüssiges Medikament hast und weißt:

  • wie viel Wirkstoff in einem bestimmten Volumen enthalten ist (steht auf der Verpackung),
  • wie viel du dem Patienten verabreichen sollst.

Wie funktioniert das?

Es handelt sich um ein proportionales Denken:
„Wenn 1 ml 5 mg enthält, wie viele ml für 6 mg?“

Beispiel (Schritt für Schritt)

Verpackung: 5 mg in 1 ml
Verordnung: 6 mg
Gesucht: wie viele ml?

Verhältnis aufstellen:

5 mg : 1 ml
6 mg : X ml

Rechnung:

6 × 1 = 6
6 ÷ 5 = 1,2 ml

Warum funktioniert das?

Weil der Wirkstoff gleichmäßig verteilt ist: jede Fraktion von ml enthält denselben Anteil.

Weiteres Beispiel

Verpackung: 250 mg in 5 ml
Verordnung: 100 mg

250 mg : 5 ml
100 mg : X ml  

(100 × 5) ÷ 250 = 2 ml

Ergebnis: 2 ml verabreichen

Methode 2: Die Vier-Felder-Tabelle

Wann anwenden?

Diese Methode ist hilfreich, wenn du die Werte übersichtlich notieren und eine einfache Formel anwenden willst.

Aufbau der Tabelle

WirkstoffmengeFlüssigkeitsmenge
VerpackungAB
VerordnetCX (gesucht)

Formel:

X = (B × C) ÷ A

Beispiel

Rocephin: 1 g in 3,5 ml
Verordnet: 1,5 g

A = 1  
B = 3,5  
C = 1,5

Rechnung:
X = (3,5 × 1,5) ÷ 1 = 5,25 ml

Weiteres Beispiel

400 mg in 2 ml
Verordnet: 200 mg

X = (2 × 200) ÷ 400 = 1 ml

Methode 3: Rechnen mit Gleichungen

Beispiel

400 mg in 2 ml
Verordnet: 300 mg
→ Gesucht: wie viele ml (X)

Gleichung aufstellen





300 ÷ X = 400 ÷ 2
→ 300 ÷ X = 200
→ 300 = 200 × X
→ X = 300 ÷ 200 = 1,5 ml

Ergebnis: 1,5 ml verabreichen

Tropfenmedikamente

Wann anwenden?

Bei oralen Flüssigmedikamenten wie z. B. Anxiolytika, Antidepressiva, Analgetika.

Beispiel – Cipralex

20 mg/ml – 1 ml = 20 Tropfen
→ 1 Tropfen = 1 mg
Verordnung: 10 mg → 10 Tropfen

Beispiel – Morphin

20 mg/ml – 20 Tropfen = 20 mg
→ 1 Tropfen = 1 mg
Verordnung: 5 mg → 5 Tropfen

Beispiel – Flatulex

41,2 mg/ml
Packungsbeilage: 20 mg = 0,5 ml
Verordnet: 40 mg

20 mg : 0,5 ml
40 mg : X ml  

(40 × 0,5) ÷ 20 = 1 ml

In welchen Situationen wird das gebraucht?

  • Hauspflege (orale Flüssigkeiten)
  • Pädiatrie / Geriatrie (individuelle Dosierung)
  • Palliativversorgung (z. B. Morphin in Tropfenform)
  • Bei bestimmten Erkrankungen: Nieren-, Leber-, Herzinsuffizienz

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